Heute darf ich Euch einen Erfahrungsbericht zum Kreuzbandriss beim Hund veröffentlichen. Meine Kundin war so lieb, die Geschichte Ihrer Mischlings-Hündin „Ciri“ extra für meinen Blog und für Euch zu Papier zu bringen. Es ist mir eine große Freude, diese mit Euch zu teilen – als ehrlicher Erfahrungsbericht, der einfach Mut macht.
Die Diagnose „Kreuzbandriss“ trifft durchaus einige Hundehalter/-innen, meist komplett unvorbereitet und dann heißt es von Tierärzten häufig „Jetzt müssen wir schnell handeln“. Es ist eine schnelle Entscheidung gefragt, operieren oder nicht – Risiken und Nebenwirkungen abwägen – Zweifel, Verunsicherung, Frust und Machtlosigkeit machen sich breit.
Im Internet gibt es verschiedene Meinungen, mehr als einen Erfahrungsbericht zum Thema Kreuzbandriss beim Hund, Pro und Kontra zur Knie-Op und der Begleitung durch Tierphysiotherapie. Deshalb möchte ich vorab noch klarstellen, der Bericht hier ist keine generelle Empfehlung für eine Operation. Meine Empfehlung: Je nach individuellem Fall, Ausmaß des Schadens und Einschätzung des Tierarztes Eures Vertrauens schauen und nicht generell eine Option als „GENERELL DIE BESTE“ betrachten. Zudem kann ich Euch die Begleitung durch Tierphysiotherapie – und das sage ich nicht aus beruflichen Gründen! – immer ans Herz legen. Meine Erfahrung zeigt, wer anfangs zu sehr aufs Geld schielt und Kosten sparen will, zahlt am Ende drauf. Und das Tier leidet mehr, als es müsste.
ZUM ERFAHRUNGSBERICHT „Kreuzbandriss Hund“
Da war es plötzlich passiert…
Unser kleine (kniehohe), agile Mischlingshündin liebt es auf Dingen zu springen und drauf herum zu klettern. Beim Spaziergehen im Winter ist sie, wie so oft, auf herumliegenden Siloballen herum geklettert. Beim Herunterspringen von den Ballen schrie sie plötzlich jämmerlich auf. Als ich zu ihr lief, stand sie nur noch auf 3 Beinen. Das linke Hinterbein wollte sie nicht mehr belasten und es hing nur noch herunter als würde es nicht zu ihr gehören. Wir fuhren unmittelbar zu unserem Haustierarzt – Diagnose Kreuzbandriss!
Aufgrund der schwere der Verletzung blieb eine konservative Behandlung erfolglos. Der einzige Ausweg war der chirurgische Eingriff. Eine sogenannte TPLO musste gemacht werden. Unser Haustierarzt setzte sich sofort mit der Vet. Chirurgie in Pohlheim in Verbindung. Diese rief mich am gleichen Abend gleich zurück, um mit mir das weitere Vorgehen und einen Termin zur Untersuchung und OP zu machen.
TPLO, Boxenruhe und Tierphysio
Die OP erfolgte knapp 2 Wochen später durch das wahnsinnig nette und kompetente Team der Vet. Chirurgie. Leider stellte sich bei der OP heraus, dass sich der Zwerg nicht nur die Kreuzbänder gerissen, sondern auch die Menisken verletzt hat, weshalb diese auch gleich mitversorgt wurden.
Im Anschluss hieß es Zwangspause oder auch Boxenruhe. Zu Beginn durfte Sie sich nur zur Verrichtung der Notdurft 3-4x tägl. an der kurzen Leine bewegen. Das Bewegungsprogramm wurde, nachdem die Fäden gezogen wurden, wöchentlich um 5 Minuten gesteigert. Nach 4 Wochen wurde das Reha-Programm durch Physiotherapie ergänzt.
Und da kam Daniela Dotzenrod ins Spiel. Diese wurde mir durch eine Arbeitskollegin wärmstens empfohlen. Dani wollte vor dem ersten Termin Videos von Ciri´s Gangbild haben, damit sie sich schon einen ersten Eindruck verschaffen kann.
Sanfte Unterstützung und ein zufriedener Tierarzt
Bei der ersten Therapieeinheit bei uns Zuhause nahm sich Dani sehr viel Zeit um Ciri kennen zu lernen und sie genaustens zu untersuchen. Das operierte Bein wurde sanft mobilisiert und mittels Laser behandelt. Da sich durch das Liegen und die Schonhaltung viele Verspannungen gebildet hatten, wurden diese mittels Massagen gelockert. Das genoss unser Zwerg sehr.





Dani kam alle zwei bis drei Wochen zu uns. Sie untersuchte Ciri gründlich, massierte sie, führte Übungen mit ihr durch und setzte erneut den Laser ein. Dabei zeigte sie mir genau, welche Übungen ich selbst mit Ciri durchführen sollte und worauf ich dabei achten musste.
Nach acht Wochen fuhren wir erneut nach Polheim zur Kontrolle, um sicherzustellen, dass die Platte und die Schrauben noch korrekt saßen. Der Arzt war sehr zufrieden mit dem Heilungsverlauf.
Abschlussuntersuchung und Ausblick
Nach zwölf Wochen stand die Abschlussuntersuchung in Polheim an – und endlich gab es grünes Licht. Ciri durfte wieder Treppen steigen, springen und ohne Leine laufen. Alles war wieder so, wie es sein sollte.
Es war ein langer und nicht immer einfacher Weg – für Mensch und Tier. Aber er hat sich gelohnt.
Ciri rennt, tobt, begleitet uns beim Ausreiten und jagt mit Begeisterung Raben – ganz wie vor dem Unfall.







